MISSION LIFELINE auf Lesbos

MISSION LIFELINE auf Lesbos

Wir schreiben das Jahr 2020. Selten dringen authentische Berichte der katastrophalen Zustände im völlig überfüllten Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos an die Öffentlichkeit. Doch ein Team von MISSION LIFELINE hat im Rahmen eines journalistischen Projekts exklusiv von der Lage auf Lesbos und der Arbeit lokaler NGOs berichtet. So begann unser Engagement auf Lesbos.

Kooperationen mit lokalen Organisationen

Da wir uns in Griechenland nicht als NGO registrieren lassen dürfen, können wir selbst keine direkte Hilfe leisten und suchten daher nach lokalen Kooperationspartnern. Bis zu ihrer Auflösung Ende 2023 arbeiteten wir eng mit der auf Lesbos ansäßigen Organisation Starfish Foundation zusammen. Unsere regelmäßige finanzielle Unterstützung wurde in die Betreibung eines Safe Houses investiert. Dieses bot alleinstehenden Frauen und ihren Kindern eine sichere Unterkunft. Starfish sorgte mit unserer Unterstützung für eine juristische und medizinische Begleitung der Klientinnen, sie hielt das Haus instand, koordinierte Aktivitäten und Kurse und bereitete die Räumlichkeiten auf die Ankunft von Neugeborenen vor. Leider musste Starfish auf Grund fehlender finanzieller Mittel ihre Aktivitäten einstellen. Dennoch ist es gelungen, alle laufenden Angebote an andere lokale NGOs abzugeben und damit nachhaltige und verlässliche Strukturen für alle beteiligten Menschen zu sichern. Die Initiative Welcome Office Lesvos hat die Koordination der Safe Houses übernommen. Zudem begleiten Aktive des Welcome Office zu Behördengängen, helfen bei der Übersetzung von Dokumenten ins Griechische und geben ganz grundlegend ihr Wissen zu administrativen Themen weiter. Sie versorgen Geflüchtete zudem mit allen notwendigen Informationen zum Asylverfahren und gehen gemeinsam mit Menschen in Not auf Job- oder Wohnungssuche.
Das Safe House unterstützen wir nach wie vor.
Inzwischen ist es ein Schutzraum für Menschen der LGBTIQ+ Community, die das Camp dringend verlassen mussten, weil sie Übergriffen, Anfeindungen und Gewalt ausgesetzt waren.

Lesvos LGBTIQ+ REFUGEE SOLIDARITY
Ein sicherer Ort für queere geflüchtete Menschen

Die Lebensrealität queerer Geflüchteter im Camp ist geprägt von Angst, Isolation und Gewalt. Homo- und transfeindliche Strukturen – sowohl unter den Campbewohner:innen als auch unter der Verwaltung – machen ein sicheres Leben nahezu unmöglich. Nicht-binäre und trans Personen erleben besonders starke Ausgrenzung, da das Camp-System auf strikter binärer Geschlechtertrennung basiert. Es gibt keinerlei angemessene Unterbringungs- oder Unterstützungsangebote für Menschen, die nicht in dieses Raster passen.
Viele Betroffene leben in ständiger Angst vor sexueller und körperlicher Gewalt sowie vor Zwangsoutings. Ihre psychische Gesundheit leidet unter den täglichen Belastungen, viele vereinsamen und ziehen sich sozial zurück. Die unsensible Behandlung durch Polizei und Lagerbehörden verschärft die Situation zusätzlich. Unser Safe House ist der einzige Ort auf der Insel, an dem queere geflüchtete Menschen sicher, würdevoll und sichtbar leben können.

Das Haus ist mehr als nur eine Unterkunft – es ist ein Ort gelebter Solidarität und Selbstermächtigung. Die Bewohner:innen gestalten das Zusammenleben aktiv mit. Ehrenamtliche Koordinator:innen unterstützen die Koordination so viel wie nötig, aber auch so wenig wie möglich. Wöchentliche Hausmeetings und gemeinsame Essen stärken das Gemeinschaftsgefühl, schaffen Raum für Austausch und ermöglichen eine gleichberechtigte Entscheidungsfindung. Konflikte werden möglichst kollektiv angesprochen und gelöst. Verantwortung wird geteilt. Neben der Unterkunft gibt es weitere Unterstützungsangebote, wie die Ausgabe von Bustickets und Lebensmittelcoupons, die Unterstützung im Asylverfahren, Zugang zu medizinischer Versorgung und psychologischer Hilfe, aber auch gemeinsame Ausflüge und Freizeitaktivitäten.

Das Safe House auf Lesbos ist ein lebenswichtiger Schutzraum für queere Geflüchtete – ein Ort des Rückzugs, der Heilung, des Widerstands und der Selbstorganisation. Dank dieses Schutzraums finden die Mitglieder die Kraft, sich um sich selbst und ihre Mitmenschen zu kümmern. Die führt dazu, dass sie sich stärker in die Gemeinschaft einbringen und Zeit und geistige Kapazität für neue Projekte finden können. Wir danken unseren Unterstützer:innen von Herzen – ohne euch wäre dieser Ort nicht möglich. Eure Solidarität schenkt Sicherheit, Perspektive und Hoffnung.

Journalistische Arbeit:

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MY FLIP-FLOP WALK INTO THE HELL AND BACK

Ein Augenzeugenbericht von Lesbos

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Moria liegt in Schutt und Asche

Symbol europäischen Totalversagens

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Verjagt, vergessen, verzweifelt

Menschen im Dschungel von Calais

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Marik, Krankenschwester in Moria

Sie kümmert sich hauptsächlich um die unbegleiteten Minderjährigen

Moria Mission Lifeline

Samir

Die Unsicherheit ist für uns alle sehr schwer zu verkraften.

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Menschenleben retten in Moria

In der Schule Tolou, ganz am Rand des Dschungels, waren wir bei einem Erste-Hilfe-Kurs dabei.

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Behandlung der Symptome von Moria

Europas vernachlässigte Krankheit

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Lernen in Moria

Im Camp gibt es eine Schule, die von den Geflüchteten selbst gebaut und betrieben wird.

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Die Bedingungen grenzen an Folter

Die Quarantänelager im Norden von Lesbos

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