Bis zum Sieg der Taliban bildete Abdulrahman im Auftrag der GIZ Polizeikräfte aus. Heute lebt er in einem Versteck in Kabul, nachdem Taliban ihn brutal gefoltert und seine Angehörigen misshandelt hatten.
Sie wurden geschlagen und getreten, haben gehungert und gedurstet. Sie haben anderen geholfen, den richtigen Weg zu finden, haben dabei gefroren und gebetet.
Noch vor wenigen Monaten waren Mahmud* (Name geändert) und seine Familie wohl das, was man eine durchaus erfolgreiche, moderne und beispielhafte Familie nennen könnte.
Wir sind in der Peripherie Kabuls. In einer Seitenstraße wartet Mohammed* (Name geändert) und winkt uns hastig durch die Tür. Kalter Schneeregen fällt an diesem Nachmittag auf die Stadt.
Im August 2021 ist ganz Afghanistan unter die Kontrolle der Taliban geraten. Tausende sind geflohen, doch viel mehr Menschen fürchten nun unter den Islamisten um ihr Leben.
Basir weiß, wie es sich anfühlt, wenn einem die Freiheit innerhalb von einer Sekunde genommen wird. Es fällt ihm nicht leicht, seine Flucht über die pakistanische Grenze in Worte zu fassen.
Als eine in der Öffentlichkeit stehende Flüchtlingshilfsorganisation erreichten auch uns binnen weniger Wochen tausende E-Mails, Direktnachrichten und Anrufe mit verzweifelten Hilferufen aus dem ganzen Land.
Die Schritte in Richtung Freiheit waren winzig, aber irgendwann passierten sie den letzten Checkpoint. „Wir waren müde und ausgelaugt“, erinnert sich Mustafa. „Und glücklich.“
Zwei Betten, zwei Koffer. Zwölf Quadratmeter. Ein Hotelbad. Das ist jetzt das Leben von Familie Joya. „Wir haben zwar nicht viel Platz“, sagt Sediq Joya, 35. „Aber wir fühlen hier absolute Freiheit.“