Seit der russischen Besatzung und der Rückeroberung durch die Ukraine ist der Oblast Kherson auch vielen Menschen in Deutschland bekannt.
Nach der Zerstörung des gewaltigen Kachowka-Staudamms ist die Region im Süden der Ukraine von schweren Überschwemmungen betroffen. Die Wassermassen strömen ungehindert und überfluten Dörfer und Städte. Die Strom- und Wasserversorgung ist an einigen Orten zusammengebrochen, auch das Mobilfunknetz funktioniert in weiten Teilen nicht mehr. Tausende Menschen müssen aus den überschwemmten Gebieten evakuiert werden. Die langfristigen Folgen für die Umwelt und die Menschen vor Ort sind noch nicht absehbar.
Doch nicht nur die Ortschaften rund um Kherson sind betroffen, auch die Nebenflüsse und Seitenarme des Dnipro sind überflutet, viele Brücken sind durch die Fluten beschädigt und einsturzgefährdet. Nach wie vor steigt das Wasser an.
Bereits seit drei Monaten sind wir in der Region aktiv, fahren in die Ortschaften und verteilen frische Lebensmittel und Hygieneprodukte an die Menschen, die vor Krieg und Besatzung nicht fliehen konnten und nach wie vor in der Region leben. Auch mehrere der Dörfer, die wir unterstützen, sind überflutet, die Ernte auf den Feldern und in den Gärten ist zerstört, Tiere können häufig nicht gerettet werden. Hinzukommt, dass viele der Felder vermint waren. Diese Minen werden von den Fluten davongetragen und explodieren unkontrolliert an Steinen und Bäumen.
Menschen, die schon vorher auf Lebensmittellieferungen und Hilfe angewiesen waren, haben nun auch ihre letzten Habseligkeiten verloren. Unsere Lebensmittel werden nun dringender denn je benötigt.
Unser Team ist vor Ort, um sich selbst ein Bild von der Lage zu verschaffen und herauszufinden, wie wir den Betroffenen schnell helfen können.
Wir werden weiter Lebensmittel und Hygieneprodukte in die Dörfer bringen und die Menschen nach allen Kräften unterstützen und sie, wenn nötig, evakuieren.
Zeitgleich arbeiten wir mit Hochdruck daran, unsere Unterkunft in Odesa auszubauen, um dort noch mehr Zufluchtsmöglichkeiten anbieten zu können.
Hilf uns, zu helfen!
Fotos: MISSION LIFELINE