Am Dienstag, den 07.01.2020 wird das Urteil im Berufungsprozess gegen Claus-Peter Reisch gefällt. In Anbetracht der desolaten rechtsstaatlichen Situation in Malta, geht MISSION LIFELINE von einem Schuldspruch aus – trotz eindeutiger Beweise für die Unschuld von Claus-Peter Reisch.
Selbst wenn Premierminister Joseph Muscat aufgrund der anhaltenden Skandale rund um Korruption und Auftragsmord für Januar seinen Rücktritt angekündigt hat, steht MISSION LIFELINE weiterhin dem politisch diktierten Rechtssystem in Malta skeptisch gegenüber.
Axel Steier (Sprecher von MISSION LIFELINE): „Ich glaube an kein faktenbasiertes und demnach auch an kein positives Urteil für uns. Um ehrlich zu sein, wäre es mittlerweile angenehmer, endlich einen neuen Ausgangspunkt für zu erlangen. Das ewige rechtliche Hickhack und die andauernden Vertagungen kosten Nerven aber vor allem täglich Menschenleben.“
Axel Steier (Gründer der Mission Lifeline) weiter:
Gemeinsam mit den #SeaPunks wird das neue Schiff „Rise Above“ bereits umgebaut und auf ihre erste Mission vorbereitet. Zwei festgesetzte Schiffe belasten den Verein sehr. Wir wollen aber nicht mehr zusehen, wie mit fadenscheinigen Mitteln das Retten von Menschen verhindert wird. Es war deshalb eine leichte Entscheidung, ein neues Schiff anzuschaffen.
Am 27. Juni 2018 durfte die LIFELINE nach 6-tägigem politischem Stillstand mit 234 geretteten Flüchtlingen an Bord in Valletta anlegen. Kapitän Claus-Peter Reisch wurde verhaftet und noch in der gleichen Nacht wieder freigelassen. Es folgte ein langwieriger Prozess wegen angeblich falscher Registrierung des Schiffes. Am 24. Mai 2019 wurde Claus-Peter Reisch zu 10.000€ Geldstrafe verurteilt. Gegen dieses Urteil ist Claus-Peter Reisch in Berufung gegangen. Während der gesamten Dauer des Prozesses bleibt das Schiff für „Beweissicherung“ beschlagnahmt.
Foto: Hermine Poschmann, Gerson Reschke