27. September 2020
Gedicht von Thomas Gsella
Prolog:
Im Jahr 2018 erschien im Spiegel ein Artikel von Nicolai Kwasniewski und Giorgos Christides. Er schilderte die Geschichte von Fahima, einer afghanischen Mutter und deren Familie, die – von den Taliban in Afghanistan zum Tode verurteilt – aus dem Bürgerkriegsland zunächst in die Türkei fliehen musste. Eineinhalb Jahre versuchten sie dort vergeblich eine dauerhafte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu bekommen. Erst als ihnen beides verwehrt wurde, wagten sie die Überfahrt nach Griechenland. Das seeuntüchtige Boot kenterte. 19 Menschen trieben über 12 Stunden im Wasser, obwohl die griechische Küstenwache unmittelbar nach dem Kentern des Boots über den genauen Ort des Unglücks informiert wurde. Fahima ist eine von drei Überlebenden. Ihre vier Kinder ertranken.
Foto: Tom Hinter