Hanna Sadova trafen wir am 20. Oktober 2022 zum ersten Mal. Das war auf unserer allersten Tour mit dem Team. Sie war unsere erste Adresse. Sie ist eine sehr lebensfrohe Person. Ihre beiden Töchter kümmern sich um sie. Die ganze Familie ist sehr freundlich Hanna freut sich immer sehr, wenn wir vorbeikommen. auf uns. Sie erwartet uns und erzählt Geschichten aus ihrem Leben.
Sie kommen aus Kakhovka im noch immer besetzten Teil des Gebiets Kherson. Als sie ihr Haus verlassen musste, nahm sie nur das Notwendigste mit.
Sie glaubte in 10 Tagen zurückkehren zu können. So kam es leider nicht.
Hanna nahm die Briefe ihres Mannes aus ihrer Jugend mit, er lebt nicht mehr. Sie hatten sich in einem Sommerlager beim Tanz kennengelernt und sich dann über lange Zeit geschrieben. Diese Briefe bedeuten ihr alles.
Sie schreibt Gedichte, eines davon hat sie uns gewidmet. Sie liest auch sehr gern und macht Handarbeiten.
Wegen ihrer Arthritis und ihrer Beingeschwüre macht sie jeden Tag ihre Übungen. Deswegen verlässt sie auch den ganzen Winter über nicht das Haus.
Auch Hanna ist ein Kriegskind. Am 5. Februar feierte sie ihren 88. Geburtstag. Geboren im Jahr 1935, kann sie sich noch gut an die Grauen dieses Krieges erinnern. Es ist furchtbar, dass sie das jetzt wieder erleben muss.
Wir wissen nicht, was aus ihrem Haus geworden ist. Sie hofft nach wie vor, dorthin zurückkehren zu können.
Fotos: Hermine Poschmann