Mit vollem Elan stecken wir seit Monaten auf der RISE ABOVE in den Werftarbeiten. Wichtige Umbauten haben wir in der Vorbereitung unseres neuen Schiffes schon fertig gestellt, aber es braucht noch viel Arbeit, bis wir ins Mittelmeer aufbrechen können.
Nachdem schon Sturmflut und dauerhaft anhaltender Regen die Crew auf eine harte Probe gestellt haben, wir dennoch alle Arbeiten im zeitlichen Rahmen gemeinsam mit den tollsten HelferInnen vorwärts bringen konnten, müssen wir wegen Corona vorübergehend die Arbeiten auf der Rise Above auf ein Minimum reduzieren.
Da unsere freiwillige Werftcrew aus ganz Europa zu uns an Bord kommt und wir der Ausbreitung von COVID-19 keinen Vorschub leisten wollen, sehen wir uns gezwungen, die Werftarbeiten für unbestimmte Zeit auszusetzen. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und stellen den Arbeitsbetrieb weitestgehend ein.
Es tut uns Leid für alle, die sich in den kommenden Wochen Zeit für unser Projekt eingeplant hatten und denen schon abgesagt werden musste oder noch abgesagt werden muss.
Sobald wir weiterarbeiten können, werden wir euch mit neuen Aufrufen auf unserer Homepage und den sozialen Kanälen sofort informieren.
Wir werden dann sicherlich recht kurzfristig Arbeitsbereiche abdecken müssen, um wieder loszulegen. Richtet Euch schon mal darauf ein, dass wir, sobald wir wieder starten, KöchInnen, LackiererInnen, ElektrikerInnen, IT’lerInnen, TischlerInnen, MaschinenbauerInnen, SchweisserInnen oder auch einfach fleissige Hände für dies und das brauchen werden.
Wir hoffen inständig, das wir doch recht bald wieder loslegen können, sind aber natürlich im Moment ausserstande zu sagen, wann das sein wird.
Ganz besonders betrübt sind wir im Moment bei den Gedanken an die Menschen, für die wir dieses Schiff überhaupt vorbereiten.
Europa und die Welt begibt sich immer mehr in eine Abschottungsspirale, bei der vor allem die Schwächsten und Schutzbedürftigsten vom Malstrom der Grenzziehungen betroffen sind. Im Mittelmeer vor Libyen ist derzeit kein Boot einer NGO unterwegs. Das heisst auch da wird die Lage ignoriert, dass anders als in den letzten Jahren den gesamten Winter über Menschen den Weg über das Mittelmeer angetreten sind. Auch da ist dringend eine Europäsche Lösung der Vernunft und Menschlichkeit sofort notwendig.
Dazu kommt, das die Situation in den Geflüchtetenlagern in Griechenland, der Türkei, in Libyen oder Marokko menschenunwürdig und dramatisch ist. Wer bewahrt die Flüchtenden vor schlimmstem Gräuel und Krankheit? Auch da wollen wir helfen. Lasst uns diese Zeit in räumlicher Vereinzelung nutzen und für diese Menschen mit der Kampagne #SaveThem ein Zeichen für Menschlichkeit, Solidarität und gegen kleinstaatlichem Egoismus setzen. Es ist wichtig, auch denen Gehör zu verschaffen, die gerade jetzt besonders Hilfe, Anteilnahme und Aufmerksamkeit brauchen. Wie ihr uns unterstützen könnt findet ihr auf unser Homepage oder schreibt uns eine E-Mail.
Mit besten Grüßen Eure
SEAPUNKS
von MISSION LIFELINE
Foto: MISSION LIFELINE