Nachrichten aus der Ukraine sind selten geworden. Wenn es sie gibt, geht es um Zahlen, um Budgets, um Technik, um Quadratkilometer oder um die Geschwindigkeit an der Front. Selten geht es um Menschen. Manchmal wird sogar berichtet, dass das Leben scheinbar normal weitergeht. Aber das tut es nicht.
Bis heute haben wir 21 Dörfer in der Region Cherson besucht. Die Region ist geprägt von grausamer Zerstörung, ganze Dörfer sind von Minenfeldern umschlossen. Ständiger russischer Beschuss macht ein sicheres Leben unmöglich. Die Flut nach der Sprengung des Staudamms hat ein Übriges getan. Vieles wurde schnell repariert, aber die Frontnähe macht es alles andere als leicht. Dort ist Hilfe von unschätzbarem Wert. Mehr als 1500 Familien haben deshalb von uns Lebensmittel, Hygieneartikel, Ausrüstung und Medikamente erhalten. Manche von ihnen konnten wir sogar evakuieren. Seit der Befreiung der Gebiete rechts des Dnipro sind Tausende nach Odesa geflohen, in die nächste relativ sichere Stadt. Sie alle haben Furchtbares erlebt, brauchen einen Ort, um zur Ruhe zu kommen. In unserem Zentrum finden sie nicht nur Zuflucht, sondern ausgestattete Apartments, warmes Essen und Unterstützung beim Weiterkommen.
Seit November 2022 hat MISSION LIFELINE dies mehr als 1200 Menschen ermöglicht. Vielen von ihnen helfen wir auch nach ihrem Aufenthalt noch. Binnenvertriebene mit Einschränkungen, ob krankheits- oder altersbedingt, hat der Krieg besonders hart getroffen. Die soziale Absicherung ist ohnehin gering. Zahlreiche Menschen wurden durch die Angriffe schwer verletzt, andere haben ihre persönlichen Dokumente verloren und kommen nicht an Sozialhilfe. Sehr viele sind bettlägerig. Alleinerziehende Mütter sorgen für schwerkranke Kinder. Ohne humanitäre Hilfe würden sie kaum überleben. Über 500 solcher Familien haben wir bisher geholfen, haben ihnen mehr als 2500 mal unser individuelles Hilfspaket zukommen lassen. Im Winter auch Decken, Kerzen, Wasser, dutzende Rollstühle, Gehhilfen, Heizgeräte und Blutdruckmessgeräte.
Ein Dach über dem Kopf, Wärme, gesundes Essen, soziale Kontakte und gute Pflege – das alles braucht jeder Mensch zum Überleben. Gemeinsam mit unserem Team in Odesa können wir all das geben. Wir tun das jeden Tag. „Da kann man nichts machen“ – so etwas würden wir nie sagen. Man kann etwas tun.
Fotos: Mission Lifeline / Johannes Räbel
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