18. November 2021
Torcham – der Ort, an dem sich Menschenmassen in die Freiheit drücken: Jeden Tag fliehen tausende Menschen vor den Taliban in die kleine Grenzstadt zwischen Afghanistan und Pakistan. Der Weg führt durch sogenannte Tubes, mehrere hunderte Meter lange, eingezäunte Gänge zum Durchschleusen. Auf der pakistanischen Seite sind sie so gut wie leer, auf der afghanischen drängen sich ganze Familien bis zu drei Tage lang durch Dreck und Staub.
Viele von ihnen werden von den Taliban geschlagen, auch Kinder und Frauen. Sobald sie die Stacheldrähte und den Grenzzaun hinter sich gelassen haben, warten bereits pakistanische Geldwechsler in Torcham auf sie – genauso wie Taxifahrer und neugierige Einheimische. Es ist der Ort, an dem sie sich nach drei Monaten Taliban-Herrschaft erstmalig in Sicherheit wiegen können. Zumindest noch.
Vielen von ihnen fehlen noch immer Aufnahmezusagen aus Deutschland – auch wenn ihnen als Ortskräfte und Menschenrechtsaktivisten Schutz versprochen wurde. Ohne Rechtsbeistand und finanzielle Unterstützung werden sie wieder nach Afghanistan abgeschoben. Pro Familie fallen Kosten von 600 bis 1200 Euro an – mit Deiner Hilfe kann Mission Lifeline diese Menschen unterstützen.
Fotos: Achim Schmidt
Text: Kathrin Braun